Liebe Besucher, liebe Eltern, liebe Betroffene
Seit über 14 Jahren führe ich meine Praxis für Lerntherapie in Binningen. Ich habe während dieser Zeit mit jüngeren und älteren Schülern und auch mit Erwachsenen gearbeitet, die mit ihrer Rechenschwäche kämpfen. Im Alltag stossen sie immer wieder an ihre Grenzen, fühlen sich ausgegrenzt und schämen sich für ihre Rechenprobleme.
Die Rechenschwäche ist eine Teilleistungsschwäche bei gutem kognitiven Potential und hat nichts mit Dummheit zu tun.
Für eine Rechenschwäche sind mehrere Faktoren einzubeziehen:
Erstens befassen sich Kinder schon lange vor Kindergarteneintritt mit Zahlen, z.B. wenn sie an ihren Fingern ihr Alter zeigen wollen oder auf einem Spaziergang Steine sammeln. Diese Erfahrungen sind wichtig für die Bildung der rechnerischen Grundlagen und dem Erlernen von Beziehungen der Zahlen untereinander.
Zweitens verharren Kinder und Erwachsene mit einer Rechenschwäche oft auf ihrer Abzählstrategie (z.B. an den Fingern) und können keine Einsicht in Beziehungen von Zahlen und dem Aufbau des Zehnersystems gewinnen. Oft verstehen sie Sachaufgaben inhaltlich und rechnerisch nicht.
Drittens wirken sich ungünstige Lehrmittel und Unterrichtsmethoden negativ auf das Verständnis und die Lernmotivation eines Kindes oder Jugendlichen aus.
Viertens erhöht von zuhause ausgeübter Lerndruck wegen schlechten Noten den psychischen Druck auf das rechenschwache Kind.
Von einer Rechenschwäche betroffene Kinder können Symptome wie Bauchschmerzen, Ängste oder Einschlafstörungen entwickeln oder das Lernen und die Hausaufgaben verweigern.
Was können Eltern tun?
Eine fundierte Abklärung auf dem Schulpsychologischen Dienst kann klären, ob es sich um eine Rechenschwäche (Dyskalkulie) handelt. Um ein Kind oder einen Jugendlichen in seiner Entwicklung möglichst positiv zu unterstützen, ist es für Eltern wichtig, ihr Kind mit dieser Schwäche und den daraus resultierenden Problemen zu akzeptieren, seine Stärken hervorzuheben und es immer wieder zu ermutigen.
Als Eltern können Sie mit Ihren Kindern Alltagssituationen nutzen, in denen Zahlen, Mengen und Muster vorkommen, wenn sie gemeinsam kochen oder backen, einkaufen, Ferien planen, Zugfahrten berechnen usw. Auch fördern viele Brett- und Gesellschaftsspiele in entspannter Atmosphäre das mathematische Verständnis und die Freude am Rechnen.
Falls Ihr Kind stark leidet und den Anschluss in der Schule zu verlieren droht, empfehle ich Ihnen eine Dyskalkulietherapie bei dafür ausgebildeten Lerntherapeuten, Heilpädagogen und Dyskalkulietherapeuten.
Bei weiteren Fragen melden Sie sich per Email oder Telefon. Ich bin gerne bereit, Sie zu beraten.
Gisèle Bruederlin