Bereits zum vierten Mal wurde die Tätigkeitserfassung des Schweizerischen
Berufsverbandes der diplomierten Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten (SVLT) durchgeführt. Die Resultate zeigen, dass Lerntherapie wirkt und vielen Menschen beim Erreichen ihrer Ziele hilft. Gerade Schulen erkennen die Wirksamkeit der Lerntherapie, was man an der Zunahme der Aufträge aus Schulen erkennen kann. Die COVID-Pandemie verschärft die finanzielle Situation vieler Klienten, weshalb auch dieses Jahr eine Lerntherapie am häufigsten aus finanziellen Gründen abgebrochen wurde.
Die jährlich vom SVLT veröffentlichte Branchenstatistik zeigt für das Jahr 2020 ganz klar:
Unterstützung durch eine Lerntherapie kann von grossem Wert sein. Das niederschwellige Angebot der Lerntherapie ist für jede Stufe und jeden Bereich des Lernens qualifiziert. Im Zentrum der Lerntherapie steht die Stärkung der Persönlichkeit. Die Lerntherapie hilft, Talente und Fähigkeiten zu erkennen und zu entwickeln. Nur in seltenen Fällen wird eine Lerntherapie abgebrochen und dies meist aufgrund fehlender Finanzierung.
Finanzen und Corona – Hauptgründe für den Abbruch der Lerntherapie
2020 war Corona der Hauptgrund für den Abbruch einer Lerntherapie. Laut Statistik sind die
finanziellen Gründe nicht mehr zentral für einen Abbruch der Lerntherapie. Es ist aber stark davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie eng mit prekären finanziellen Situationen einhergeht. So sind Abbrüche aus finanziellen Gründen sowie Corona bedingt für 25 Prozent aller Abbrüche verantwortlich.
Lerntherapie in Schulen zunehmend wichtiger
Schulen erkennen offenbar immer mehr den Nutzen einer Lerntherapie. Im Vergleich zu 2019 stieg die Anzahl von Aufträgen von Schulen um 5 Prozent. So stammten 2020 etwas mehr als ein Fünftel aller Aufträge von Schulen. Das Angebot der Lerntherapeut*innen in Zeiten von Corona wird scheinbar häufiger in Anspruch genommen. Es scheint, dass der Bekanntheitsgrad der Lerntherapie –vor allem an den Schulen– zugenommen hat. Der Verband nimmt dies als Motivation den Bekanntheitsgrad in weiteren Bereichen zu verstärken.
Keine Überraschung beim Behandlungsschwerpunkt
Auch in der Tätigkeitserfassung von 2020 sind keine grossen Überraschungen bei den Behandlungsschwerpunkten auszumachen. Der Behandlungsschwerpunkt «Lerntechnik/Lernstrategie» ist auch in der Erhebung 2020 vorherrschend, hat jedoch seit 2017 etwas an Bedeutung verloren. Die Anzahl ADHS betroffener Klienten nahm seit 2017 kontinuierlich zu und macht neu 10 Prozent aller Fälle aus. Ansonsten haben sich nur kleinere Veränderungen zwischen den verschiedenen Behandlungsschwerpunkten ergeben oder verharren auf dem Vorjahresniveau.